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Willkommen bei Bunt in Balance mit Yvonne Bölstler

Künstlerin,

Fachtherapeutin in Systemischer Kunsttherapie

und Heilpraktikerin, beschränkt auf Psychotherapie (nach dem Heilpraktikergesetz)

Was ich beim Ausdrucksmalen lernen kann

Ich bin total OK!

Puh, es scheint ganz schön anstrengend zu sein, sich selbst OK zu finden. Zweifeln, misstrauen, kritisieren geht irgendwie einfacher.

Vielleicht, weil ich es gewohnt bin, mich immer weiter verbessern und entwickeln zu wollen – nie bin ich gut genug oder ausreichend. Es geht immer noch ein bisschen mehr.

Die ganze Welt ist voll von dem Mantra „da geht noch was“

Je öfter ich mir etwas sage, um so mehr glaube ich, dass es auch wahr ist und stimmt. Das bedeutet im Umkehrschluß für mich, um aus der Nummer wieder rauszukommen, brauche ich Zeit und Geduld. Ich muss das neue Mantra einüben.

So sage ich mir jeden Morgen vor dem Spiegel „Ich bin total OK!“ und irgendwann kann ich es mir dann vielleicht auch glauben. Ausdrucksmalen ist eine wunderbare Möglichkeit, das Selbst-OK-Sein zu erfahren. Es gibt kein richtig und kein falsch. Es gibt nur Erfahrungen.

Ich bin einfach da, so wie ich bin, und das ist einfach wunderbar.

Ich male drauf los und freue mich darüber, was in meinem „Ich bin total OK“ entsteht.

Am Ende einer Malsession schliessen die/der Malende zusammen mit der Malbegleitung das Bild ab.

Es geht um Wertschätzung und Würdigung.

Es geht darum, dass das was entstanden ist, so sein darf, wie es ist. Ich bin ok und das Bild ist ok.

Nach einer Malsession
Ausdrucksmalen

Das ganze Leben ist eine Ent-wicklung.

Ich wickele mich aus dem aus und heraus, was nicht mehr zu mir passt. Es ist ein Prozess. Es dauert seine Zeit. Manchmal habe ich das Gefühl, es geht so schnell, dass mir schwindlig wird, und manchmal dreh ich mich im Kreis, und es scheint sich gar nichts zu tun.

Das Ausdrucksmalen hilft mir dabei, die rasanten und die scheinbar schleichenden Entwicklungsschritte besser zu verstehen und zu akzeptieren.

Der Lebensprozess kann sich im Malprozess abbilden. Das hilft mir, um eine neue Sicht auf die Dinge zu bekommen und ruhiger zu werden.

Manchmal verstehe ich auch im Malprozess nicht, was gerade geschieht. Oft ist es dann so, wenn ich Monate später das Bild hervorhole, dass ich denke, ach schau an, das war das damals.

So hat sich das und ich mich ent–wickelt.

Manchmal ist das Malen eine Zerreißprobe. Es soll zusammen gebracht werden, was einfach nicht zusammengehören will. Dieser „innere Kampf“ wird dann stellvertretend auf dem Papier geführt.

Es werden alle möglichen Lösungen malend durchprobiert. Dabei kann es passieren, dass neue Erkenntnisse und die Akzeptanz entstehen, dass es einfach so ist, wie es ist.

„Ich mag mich!“

Autsch! Nochmal so ein Thema …

Kannst Du zu Dir selbst sagen: „Ich mag mich!“ ohne dabei mit der Wimper zu zucken und ein innerliches JA ABER zu hören?

Darf ich mich denn selbst mögen?

Ist das nicht überheblich, arrogant, narzisstisch, selbstverliebt, divenhaft, …?

Bring ich denn noch genug Leistung, wenn ich mich mag? Schliesslich fällt der Grund, um Leistung für Anerkennung zu erbringen, ja weg.

Wenn ich mit meinen Selbstvorwürfen und ja-abern fertig bin, dann atme ich tief durch.

Ich schließe die Augen und lasse das „Ich mag mich!“ mit einem Lächeln durch mich  hindurchfließen.

Ich finde, das fühlt sich sagenhaft gut an.

Und wenns beim ersten Mal noch nicht klappt, dann probiere ich es einfach nochmal – es gehört etwas Übung dazu.

Es ist einfach herrlich, warm und entspannend und gehört meiner Ansicht nach zur Selbstfürsorge.


An manchen Tagen klappt das mit dem Selbst-Mögen einfach nicht, dann lasse ich mich selbst einfach mal in Ruhe.

Ich entschließe mich dazu, mich nicht dauernd zu  kritisieren oder verbessern zu wollen.

Manchmal gibt es Tage, da bereitet das Malen so viel Freude. Auf diesem Bild sind die Figuren tanzend und hüpfend über das Bild gehuscht.

Einfach sein. Das ist eine wichtige Haltung im Ausdrucksmalen.

Mir selbst vertrauen

Wenn ich vor einer neuen Herausforderung stehe, zweifele ich manchmal an mir selbst und frage mich, ob und wie ich das schaffen soll.

Manchmal ist es nur aus einer Unkonzentriertheit oder Übermüdung heraus, dann kann ich schneller darüber hinweg gehen.

Manchmal sitzt der Zweifel tiefer und erinnert mich an Situationen, die früher mal passiert sind und die mich immer wieder triggern.

Dann brauche ich viel Mut, um meinen Selbstzweifel zu überwinden und auch die Einsicht, dass das Ganze auch schief gehen kann (aber ich es dann wenigstens probiert habe).

Ich kann mich dann erinnern, was ich alles schon geschafft habe und wie oft etwas doch gut gegangen ist, auch wenn das Ergebnis ein anderes war, als das, was ich mir vorgestellt hatte.

Aus meinen Erfahrungen kann ich lernen, mir selbst zu vertrauen.

Es hilft mir auch, mir wie ein Mantra immer wieder zu sagen „Ich vertraue mir!“

Es tut gut und macht Mut!

„Trust the process!“

Vertraue dem Prozess oder im Ausdrucksmalen „Vertraue Deinem Malprozess“ ist für mich einer der wichtigsten Statements.

Wenn ich nicht weiter weiß, bringt mir dieser Satz eine große Entspannung.

Ich höre und spüre in mich hinein und lasse das zu, was da ist.

Ich male das, was sich gerade zeigen möchte und bin ganz achtsam im Hier und Jetzt.

Ich lasse los.

Ich darf sein.

Ich bin ok. Das Bild ist ok.

Ich vertraue mir und ich vertraue dem Malprozess.

Das ist eine ganz großer magischer Moment im Ausdrucksmalen, bei dem ich ganz und gar mit mir selbst und meinem Tun verbunden bin.

Das leere Blatt an der Malwand

 

Das ist einer der Hauptgründe, warum ich mit dem Ausdrucksmalen so verbunden bin, und warum ich es so liebe.

Wenn Du es selbst einmal erfahren möchtest, dann lade ich Dich herzlich ein, es auszuprobieren.

Ich wünsche Dir einen bunten Tag,

Yvonne